St. Ursula-Schule Hannover

„Wühlen in der Schul-Vergangenheit“ oder Recherchearbeit zur Ursula-Geschichte

Die große Frage zum Anfang jeder Recherche-Arbeit lautet: Wo fängt man an?

In Sachen Geschichte der St-Ursula-Schule tritt zunächst Enttäuschung ein: Durch den schweren Bombenangriff auf Hannover 1943 wurde das komplette Schulhaus samt Inventar in der Clemensstraße vernichtet. 

Doch durch die wechselhafte Geschichte der Trägerschaft der Schule kommt wieder Hoffnung auf:

Von ihrer Gründung bis 1860 war die Schule unter der Verwaltung der Gemeinde St. Clemens und des Bistums.

Von 1860 bis 1875 waren die Ursulinen zum ersten Mal Hüterinnen der Schule.

Ab 1875 bis 1917 waren wir zwar eine katholische Privatschule, jedoch unter preußischer/staatlicher Aufsicht.

Im Anschluss daran kam die zweite Ursulinen-Phase von 1917 bis zur Schließung der Schule durch die Nationalsozialisten 1939.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten die Ursulinen ein drittes Mal an die Schule zurück bis schließlich 2004 die Trägerschaft an das Bistum Hildesheim überging.

In jeder dieser „Epochen“ wurden Akten, Fotos, Dokumente in die Archive der einzelnen Institutionen überführt. So kommt es, dass heute die Ursula-Dokumente weit verstreut und nirgends zentral katalogisiert sind:

Das Bistums-Archiv in Hildesheim ist somit ebenso Rechercheort wie das Archiv der Ursulinen in Duderstadt, das Stadtarchiv in Hannover und nicht zuletzt auch unsere kleine Sammlung an Dokumenten.

Hinzu kommen Zufallsfunde etwa von Zeitungsartikeln/Fotos im Landesarchiv oder alte Unterlagen aus dem Gemeindearchiv St. Clemens.

Ziel ist es zunächst von allen möglichen Standtorten eine Liste zu erhalten oder selbst zu erstellen von den Dokumenten, die sie zum Thema St. Ursula haben. So soll am Ende der Arbeit eine Art „Fundbuch“ für das Archiv der St. Ursula-Schule erstellt werden.

Hierzu muss zunächst Kontakt zu den einzelnen Institutionen aufgenommen werden, danach erfolgen oft mehrere Besuche, in denen im optimalen Fall nur ein ausgedrucktes Register zum Thema „St. Ursula“ zusammengestellt werden muss, meist jedoch steht man vor einem Berg Akten, „in denen was über die Schule stehen könnte“, die aber noch keiner genauer begutachtet, bzw. katalogisiert hat.

In beiden Fällen beginnt eine spannende Wühlarbeit durch die Geschichte der Schule, bei der man immer wieder auf interessante Details oder große neue Fakten stößt, Personen „kennenlernt“ die vor über hundert Jahren auf die Schule gingen. Man sieht, dass unsere Probleme heute nicht neu sind, sonder Schule als Gemeinschaft schon immer so war (mit allen positiven, wie negativen Aspekten). Das Zusammenpuzzeln der Ursula-Geschichte bietet einen neuen, faszinierenden Blick nicht nur auf Schule damals, sondern vor allem auf die Schule von heute. 

Oliver Miller